Der Pilot ist ein kleiner, preiswerter Rechner, der sich gut für den Einsatz auf See eignet. Er ist durch die eingebaute und andere verfügbare Software universell als Bordrechner einsetzbar.
Die Programmbeschreibung stellt die Möglichkeiten dieser Software dar. Sie kann keine Einführung in die astronomische Navigation ersetzen.
Außerdem gibt es einige Übungsaufgaben, damit Sie sich mit dem Programm vertraut machen können.
als Winkel 12 Grad 34.5 Minuten 12<space>34.5 als Zeit 12:45:56 12<space>45<space>56eingegeben.
Alle Zeiten sind in UTC (universal time coordinated). Statt O wird E für die Ostrichtung benutzt. Alle Kursangaben sind rechtweisend.
Wenn Sie das Programm gestartet haben, erscheint folgendes Auswahlmenü auf Ihrem Bildschirm:
Es sind die Möglichkeiten des Programms dargestellt. Alle verfügbaren Gestirne, die für die Astronavigation ergiebig sind, sind aufgeführt.
Wählen Sie ein Gestirn und starten Sie die Berechnung für einen Ort (Messung). Hier nun ein Beispiel:
Koppelort 13 53' N 44 39' W 1. Messung Sonne 16.12.1990 UTC 10:49:06 unten 19 18.6' kein Indexfehler Augenhöhe 2 m 2. Messung Sonne 16.12.1990 UTC 14:37:10 unten 52 28.2' kein Indexfehler Augenhöhe 2 m Versegelung Kurs 270 , 19 sm(Stellen Sie zuerst das Jahr auf 1990 ein.)
Sie können nun die erste Messung eingeben. Zuerst werden Sie nach Ihrer Position zur ersten Messung gefragt. Geben Sie den ganzzahligen Breitengrad ohne Vorzeichen und Nachkommastellen ein, dann ein Leerzeichen und dann die Minutenzahl. Geben Sie als Dezimaltrennzeichen einen Punkt ein.
Danach erfolgt die Eingabe der Richtung Nord oder Süd. Die Vorgabe ist Nord und braucht nicht aktiviert werden. Andere Eingaben sind nicht zulässig.
Das gleiche geschieht nun für die Länge. Erst die ganze Länge, dann die Minuten und zuletzt die Himmelsrichtung. Wenn statt der Positionsangaben der 'alt'-Knopf gedrückt wird, wird der letzte errechnete Fix oder das letzte errechnete Ziel als Eingabe eingetragen.
Es folgen die Eingaben für das Datum. Nur der Tag und der Monat werden abgefragt. Das Jahr wird automatisch aus dem aktuellen Datum, das der Rechner intern verwaltet, berechnet. Falls das Jahr nicht richtig ist, können Sie es im Hauptmenü ändern. Eine automatische Übernahme des Tages und des Monats erfolgt nicht. Es wird lediglich das Datum vorgeschlagen, muß dann aber noch bestätigt oder verändert werden.
Die Abfrage der Uhrzeit ist in Stunden, Minuten und Sekunden geteilt. Auch hier steht zwischen den Werten jeweils ein Leerzeichen.
Auch bei der gemessenen Höhe wird die Eingabeform beibehalten. Erst die volle Gradzahl und dann die Minuten.
Nacheinander werden jetzt die Berichtigungen abgefragt. Zuerst erscheint der Indexfehler. Wenn der Fehler negativ ist, stellen Sie ein Minus voran, ein Plus ist nicht erforderlich. Die Maßeinheit ist Minuten. Die Meßhöhe über dem Meeresspiegel ist anzugeben. Hier ist für ein Segelboot die üblichen 2 m vorgegeben. Es kann natürlich auch geändert werden. Falls Sie die Sonne oder den Mond für die Messung gewählt haben, werden Sie nach dem oberen oder unteren Rand des Gestirns gefragt.
Die Knöpfe im einzelen bedeuten:
Drücken Sie dann den Knopf 'rechnen'.
Es erscheinen am Ende die Meßauswertung die klassischen Angaben. Die Seemeilen von der gekoppelten Position hin oder weg zur Sonne und das Azimut. Mit Hilfe dieser Angaben läßt sich die Auswertung bei Bedarf auch zeichnerisch machen. Wenn Sie kontinuierlich messen und auswerten, werden Sie Ihre letzte Position und Messung für die neue Auswertung benutzen. Die Seemeilen hin oder weg von dieser Position müssen sehr gering sein. Falls hier Abweichungen sind, deutet das in der Regel auf eine falsche Eingabe hin. Kontrollieren Sie alle Eingaben an dieser Stelle und bestätigen Sie die Korrektheit mit (Ok).
Dann sind Sie wieder im Hauptmenü.
Für die zweite Höhenmessung stehen wieder alle Gestirne zur Verfügung, die Eingaberoutine ist die gleiche, nur die Koppelposition entfällt. Dafür werden Sie nach einer Versegelung gefragt. Sie können den Kurs und die Distanz eingeben.
Die neue Messung wird dann von der neuen Koppelposition berechnet.
Nach 2 Messungen können Sie sich die berechnete Position ausgeben lassen. Drücken Sie dazu die Taste 'Fix' im Hauptmenü. Der Bildschirm für dieses Beispiel müßte so aussehen:
Ort meint den Koppelort der letzten Beobachtung. Die Besteckversetzung (BV) wird immer von hieraus berechnet.
Die Werte können als Text in das Memopad übertragen werden.
Später besteht die Möglichkeit, die Position nochmal anzeigen zu lassen. Außerdem können nun weitere Messungen eingegeben werden. Beispiele dazu finden Sie in der Anlage oder im Kapitel 'Einen Stern suchen'. Wenn Sie Beispiele aus Lehrbüchern rechnen, sollte die Position nicht mehr als 2 Seemeilen abweichen. Die Differenzen erklären sich aus unterschiedlichen Rechenverfahren.
Die Sternensuche ist kein gesonderter Programmpunkt. Die Ortsbestimmung wird gestartet mit der Eingabe 'Sterne'. Geben Sie den Koppelort oder die Versegelung, das Datum und die Zeit ein. Wenn Sie in der Auswahlbox für die Sterne 'unbekannt' stehen lassen, müssen Sie zusätzlich die Peilung eingeben (ist sonst nicht nötig).
Ein Beispiel dazu:
Koppelort 13 55 N 44 31 W 1. Messung unbekannter Stern 16.12.1990 UTC 8:26:10 Peilung 80 Höhe 44 36.4' 2. Messung unbekannter Stern 16.12.1990 UTC 8:30:30 Peilung 350 Höhe 42 4.4' keine Versegelung
Es wird immer der nächstgelegene Stern oder Planet gesucht. Ob dieser Stern sinnvoll ist, müssen Sie anhand der Ausgaben prüfen. Die Suche kann etwas dauern.
Es sind insgesamt 58 Sterne enthalten. Diese sind nach den englischen Namen der Sterne sortiert.
Das Ergebnis des Beispiels sollte so aussehen:
2 Messungen 16.12.1990 8:30:30 Ort Breite: 13 55.0 N Länge: 44 31.0 W Fix Breite: 13 49.6 N Länge : 44 39.8 W BV 237,5 10.1 sm
Die Sterne waren Arcturus und Dubhe.
Die Beobachtungen können noch erweitert werden (bis 20):
3. Messung unbekannter Stern 16.12.1990 UTC 8:38:40 Peilung 270 Höhe 57 19.2' kein Indexfehler, Augenhöhe 2 m keine Versegelung
Das Ergebnis wäre dann:
3 Messungen 16.12.1990 8:38:40 Ort Breite: 13 55.0 N Länge: 44 31.0 W Fix Breite: 13 48.8 N Länge : 44 37.6 W BV 225.9 8.8 smDer gemessene Stern war in diesem Fall ein Planet: Jupiter.
Da keine griechischen Buchstaben auf dem Palm OS® vorhanden sind, hier die Bedeutung für die Sterne die in der Tabelle keine eigenen Namen haben:
a alpha e epsilon i iota n nu r rho v phi b beta f zeta k kappa q xi s sigma x chi c gamma g eta l lambda o omicron t tau y psi d delta h theta m mu p pi u upsilon z omega
Wenn Sie also bei dem Beispiel aus dem letzten Kapitel die 3. Messung ausschließen, dann muß als Fix die Ausgabe nach zwei Messungen erscheinen.
Koppelort 15 30 N 38 40 W 1. Messung Sonne 13.12.1990 UTC 10:46:29 Höhe 23 6.6' 2. Messung Sonne 13.12.1990 UTC 14:00:14 Höhe 51 0.8' kein Indexfehler, Augenhöhe 2 m Versegelung 260 und 16 sm
Das Ergebnis müßte sein:
14 50.7 N 39 23.6 WWechseln Sie nun die Beobachtungen (die 2. Messung rückt an die Stelle der ersten). Kontrollieren Sie im Menüpunkt 'Beobachtungen': es gibt nur noch eine Messung, der Koppelort muß dem letzten Fix entsprechen und die Seemeilen hin oder weg müssen sehr gering sein.
Dies wird die Basis für die weitere Arbeit. Eine neue Messung:
Sonne 13.12.1990 18:08:24 Höhe 24 59.6' kein Indexfehler, Augenhöhe 2 m Versegelung 260 und 24 smDer neue Fix aus zwei Messungen müßte lauten:
14 46.3 N 39 48.0 W
Wenn Sie 'nur' wissen wollen, wie Sie Ihren Sextanten voreinstellen, um eine Messung vorzubereiten, geben Sie die Daten wie gewohnt ein und lassen nur den Wert für den Sextanten frei. Wenn Sie dann das Fragezeichen (?) drücken, erhalten Sie den Winkel für die eingegebenen Zeit. Falls Sie dies mit den Sternen machen, erhalten Sie im Feld 'Peilung' zusätzlich einen Wert.
Ein Beispiel dazu: Von der errechneten Position wollen Sie nach St. Lucia. Wenn Sie sich vor der Berechnung von Kurs und Distanz noch einmal die alte Position zeigen lassen, dann brauchen Sie die Abfahrtsdaten nur noch zu übernehmen und nicht neu einzugeben.
Abfahrt: Breite: 14 46.3 N Länge : 39 47.8 W Ziel: Breite: 14 2.0 N Länge : 61 1.0 W Kurs 270.6 Distanz 1233.3 sm
Auch hier kann ein alter Fix genutzt werden ('alt'-Knopf). Wenn schon einmal mit diesem Dialog gearbeitet wurde kann mit dem 2. 'alt'-Knopf das alte Ziel wieder benutzt werden.
Die Berechnung des Koppelortes erfordert die Ausgansposition, den gewählten Kurs und die Distanz. Es sollten nur Distanzen kleiner als 500 Seemeilen verwendet werden, da die Rechnung sonst ungenau wird (Rechnung mit Mittelbreite).
Als Beispiel verwenden wir wieder die errechnete Position. Um die Eingabe zu erleichtern, können Sie sich vor der Koppelortberechnung wieder die alte Position anzeigen lassen. Von dieser Position sind wir 30 Seemeilen (Kurs 260) gesegelt.
Auch hier kann ein alter Fix genutzt werden ('alt'-Knopf). Das Ergebnis wird dann ebenfalls zwischengespeichert. Somit sind auch fortgesetzte Rechnungen möglich.
Ein Beispiel dazu (löschen Sie zuerst alte Beobachtungen für dieses Beispiel):
Koppelort 14 0.0 N 56 0.0 W Mittag am 20.12.90 15:42:00 Höhe 52 30.2' Index 0.0' Augenhöhe 2 m
Die Seemeilen betragen 9.1 hin.
Breite 14 0.0' N - 9.1' --------------------------- Mittagsbreite 13 50.9' NWenn Sie die Berechnung als korrekt bestätigen, wird sie als Beobachtung für die Positionsberechnung übernommen.
Dazu ein Beispiel (löschen Sie alle alten Beobachtungen):
Koppelort 16 45.0' N 34 23.0' W 1. Messung Sonne unten 11.12.90 10:21:32 Höhe 21 8.2 2. Messung Sonne unten 11.12.90 10:23:17 Höhe 21 29.3 3. Messung Sonne unten 11.12.90 10:25:38 Höhe 21 55.0 4. Messung Sonne unten 11.12.90 10:27:50 Höhe 22 30.0 5. Messung Sonne unten 11.12.90 10:30:07 Höhe 22 51.1 Versegelung Kurs 250 Meilen 15 Weitere Messungen: 6. Messung Sonne unten 11.12.90 13:30:18 Höhe 49 2.0 7. Messung Sonne unten 11.12.90 13:34:02 Höhe 49 19.0 8. Messung Sonne unten 11.12.90 13:37:13 Höhe 49 31.4 9. Messung Sonne unten 11.12.90 13:40:32 Höhe 49 41.2 10. Messung Sonne unten 11.12.90 13:44:24 Höhe 49 54.6
Als Fix aus den 10 Messungen erhalten Sie:
16 19.9 N 34 50.7 W
Lassen Sie sich die Beobachtungen zeigen und kontrollieren Sie die Abstände der Linien.
Durch Ausschluß der Beobachtung 4 (5.7 sm) verbessern Sie die Standardabweichung. Wenn Sie auch noch die 6. Beobachtung (4.7 sm) ausschließen, wird die Abweichung noch weiter gesenkt.
16 18.2 N 34 53.6 W
Die Auswertung der beiden Meßserien ist trotzdem kritisch zu betrachten, da der Abstand zwischen beiden Serien relativ kurz war und der Azimutunterschied nur etwas über 40 beträgt.
Stellen Sie als aktuelles Jahr 1990 ein.
Für alle Aufgaben gelten Indexfehler = 0.0' Augenhöhe = 2 Meter 1. Koppelort 25 18 N 18 6 W 1. Messung Sonne unten 28.11.90 UTC 16.53.02 Höhe 16 40.4 2. Messung Mond oben 28.11.90 UTC 16.56.18 Höhe 22 35 keine Versegelung Ergebnis 25 23.3 N 18 15.1 W 2. Koppelort 24 23 N 20 20 W 1. Messung unbekannter Stern 30.11.90 UTC 7.05.42 Peilung 120 Höhe 32 41.4 2. Messung unbekannter Stern 30.11.90 UTC 7.12.14 Peilung 230 Höhe 22 29.8 Ergebnis 24 5.9 N Die Sterne waren Spica und 20 32.1 W Sirius. 3. Koppelort 13 43 N 44 31 W 1. Messung Mars 16.12.90 UTC 21.33.30 Höhe 39 29.4 2. Messung Achernar 16.12.90 UTC 21.38.18 Höhe 16 23.2 Ergebnis 14 38.3 N 44 55.5 W 4. Koppelort 14 15 N 56 7 W 1. Messung Venus 25.12.90 UTC 21.56.20 Höhe 4 54.2 2. Messung Vega 25.12.90 UTC 22.01.54 Höhe 9 23.8 Ergebnis 14 4.9 N 56 7.1 W 5. Ein Beispiel für den fortgesetzten Fix Koppelort 39 40 N 15 20 E 1. Messung Sonne unten 14.07.1990 UTC 5:20:16 Höhe 16 20.6 Versegelung 336 8 sm 2. Messung Sonne unten 14.07.1990 UTC 7:26:53 Höhe 40 30.0 Fix 39 26.0 N Beachten Sie den 15 16.8 E Standlinienschnitt Meßzeit sehr kurz Wechseln Sie! Die 2. Messung steht jetzt an 1. Stelle neue Beobachtung Versegelung 323 9.4 sm Messung Sonne unten 14.07.1990 UTC 9:44:23 Höhe 64 54.3 neuer Fix 39 40.7 N 15 10.3 E Wechseln Sie! Die 2. Messung steht jetzt an 1. Stelle neue Beobachtung Versegelung 323 7.4 sm Messung Sonne unten 14.07.1990 UTC 11:10:22 Höhe 71 39.6 neuer Fix 39 46.6 N 15 4.4 E
Gute Erfahrungen habe ich mit dem 'READ's' bzw. 'MacMillan' gemacht. Jährliche Allroundbücher für die europäische Atlantikküste. Sie enthalten alles Notwendige vom Jahrbuch über Tidenkalender bis zu Hafeninformationen und sind preislich günstiger als die sonst notwendigen Einzelveröffentlichungen. (ca. 60,-- DM)
Wer sich von den europäischen Küsten lösen möchte und trotzdem die Ephemeriden auf Papier haben möchte, dem empfehle ich 'Compact Data for Navigation 1991-1995', B.D. Yallop and C.Y. Hohenkerk, Cambridge University Press. Es enthält Konstanten für die entsprechenden Jahre und man kann mit jedem Taschenrechner die Ephemeriden für alle Gestirne mit großer Genauigkeit berechnen. Außerdem sind weitere Berechnungsformeln angegeben. Update??? (ca. 58,-- DM)
Einen Ersatz für die HO-Tafeln bieten die 'Record Tables' von Maarten Slooves, Verlag Adolf Ahrons, Rehhoffstr. 8a, 2000 Hamburg 11. Die Tafeln enthalten alle Breiten und Deklinationen von 0-90 bei 1 cm Gesamtdicke und deutscher Anwendungsbeschreibung. Die Berechnungen sind ähnlich wie bei den HO-Tafeln, nach ein paar Proben hat man das System raus (Rechenformular liegt bei).
Die Bücher sind in den einschlägigen Fachbuchhandlungen erhältlich.
Wenn es Anregungen für eine Änderung der Software oder der Dokumentation gibt, wäre ich für ein paar Zeilen dankbar.